Wege für den unternehmerischen Neustart im Donauraum (DanubeChance2.0)
In Europa wird unternehmerisches Scheitern oft stigmatisiert. Eine Insolvenz wird häufig als endgültiges Scheitern betrachtet, nicht als Chance für einen Neuanfang. Das EU-geförderte Projekt DanubeChance2.0 setzte sich daher zum Ziel, gescheiterte Unternehmer und Unternehmerinnen im Donauraum bei der erneuten Firmengründung nach der Insolvenz zu unterstützen.
Das Projekt strebte an, durch Verbesserungen der rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen in den Donauländern ein förderliches Umfeld für sogenannte „Unternehmer der zweiten Chance“ oder „Re-Starter“ zu schaffen. In einem breit angelegten Dialog mit politischen Akteuren, Forschungsinstituten, Universitäten und von Insolvenz betroffenen Unternehmen wurden neue Konzepte entwickelt, um den unternehmerischen Neustart zu erleichtern.
Ein wesentlicher Bestandteil von DanubeChance2.0 war ein umfassendes 130-stündiges Trainingsprogramm, das Re-Startern auf ihre neuen Unternehmungen vorbereiten sollte. Rund 60 zuvor gescheiterte Unternehmer erhielten individuelle Unterstützung und wurden durch den gesamten Prozess des Neustarts begleitet. Darüber hinaus wurde ein länderübergreifender Expertenpool eingerichtet, der kontinuierliche Beratung bietet, so dass die Unterstützung auch nach Abschluss des Projekts fortgesetzt wird.
Das Steinbeis Europa Zentrum spielte eine zentrale Rolle bei der Entwicklung einer kohärenten Strategie zur Verbesserung der Rahmenbedingungen im gesamten Donauraum. Diese Strategie, die auf der Abschlusskonferenz in Budapest, Ungarn, im November 2021 vorgestellt wurde, enthält 15 konkrete Empfehlungen, die den Wiedereinstieg in den Markt für Re-Starter erleichtern sollen. Die Strategie und weitere Projektergebnisse sind auf der offiziellen Projektwebsite verfügbar: DanubeChance2.0.
Dank der erfolgreichen Umsetzung des Projekts wurde die Europäische Exekutivagentur für kleine und mittlere Unternehmen (EASME) auf das Projekt aufmerksam. DanubeChance2.0 trug auch zum europaweiten Frühwarnnetzwerk Early Warning Europe bei.
DanubeChance2.0 wurde von der EU im Rahmen des INTERREG-Donau-Programms mit einem Budget von rund 1,8 Millionen Euro gefördert. Koordiniert wurde das Projekt von IFKA, Public Benefit Non-Profit Ltd. for the Development of Industry. Insgesamt waren 17 Partner aus 13 Ländern beteiligt.
Beteiligte Länder: Belgien, Bosnien-Herzegowina, Deutschland, Italien, Kroatien, Republik Moldau, Österreich, Rumänien, Serbien, Slowakei, Slowenien, Ukraine und Ungarn
Projektlaufzeit: 07/2018 - 12/2021