Zukunftsszenarien zum Klimawandel – Projektpartner von DISTENDER zeigen wie unsere Welt im Jahr 2050 sein könnte

25. Juni 2024
Foto: william-bossen-unsplash

Eine neue Studie zeigt mögliche Zukunftsszenarien für unsere Welt im Jahr 2050 auf, die von utopischen Gemeinschaften bis zu dystopischen Albträumen reichen. Entdecken Sie, was Experten für Österreich, Spanien und andere Regionen in dieser augenöffnenden Arbeit des EU-Projekts DISTENDER prognostizieren. Als Projektpartner unterstützt das Steinbeis Europa Zentrum die Umsetzung der Kommunikations- , Verbreitungs- und Verwertungsstrategie durch gezielte Netzwerkaktivitäten auf lokaler, regionaler und internationaler Ebene sowie im Austausch mit anderen EU-Projekten zu sozioökonomischen Risiken des Klimawandels in Europa.

Im Rahmen des EU-Projekts DISTENDER wurden unterschiedliche sozioökonomische Szenarien entwickelt, die als Shared Socioeconomic Pathways (SSPs) bekannt sind, um die mögliche Zukunft unserer Welt im Hinblick auf die Anpassung an den Klimawandel und seine Abschwächung zu beschreiben. Diese Szenarien, die in intensiven Workshops mit Interessengruppen in fünf zentralen Fallstudiengebieten erarbeitet wurden, geben einen Einblick, wie unsere Gesellschaften im Jahr 2050 aussehen könnten. Die Studie erstreckt sich auf Österreich sowie auf Gebiete in den Niederlanden, Spanien, Portugal und Italien, die jeweils unterschiedliche Szenarien von utopischen bis zu dystopischen Zukunftsbildern präsentieren.

Österreich im Jahr 2050: Ein gemeinschaftsorientiertes Paradies

Das erste Szenario, SSP1-Nachhaltigkeit, könnte in Österreich Realität werden. Es zeichnet Österreich als ein Land, in dem die Wirtschaft durch Teilen und nicht durch Wachstum angetrieben wird. In dieser Zukunftsperspektive sind die Gemeinschaften eng miteinander verbunden und konzentrieren sich auf lokale Produkte und Selbstversorgung. Ein universelles Grundeinkommen, eine hochwertige Gesundheitsversorgung und Bildung stehen allen zur Verfügung, und das Land räumt der biologischen Vielfalt und dem Naturschutz Priorität ein.

Vielfältige Zukünfte: Von Optimismus bis Verzweiflung

In krassem Gegensatz dazu zeigt das Szenario SSP3-Regional Rivalry eine düstere Zukunft, in der die Entwicklung ins Stocken gerät und ein gesellschaftlicher Zusammenbruch droht. Dieses negative Szenario ist durch nicht nachhaltige Praktiken und weit verbreiteten Ruin gekennzeichnet. Das Szenario könnte in allen untersuchten Regionen Wirklichkeit werden.

Interessanterweise zeigen die beiden Szenarien SSP4-Ungleichheit und SSP5-Fossil-fuelled Development gemischte Perspektiven. So reichen die Erzählungen von SSP4 von "Mad Max"-Dystopien in Italien bis hin zu einem moderateren Verschwinden der Mittelschicht in anderen Regionen. SSP5 hingegen könnte entweder ein vielversprechender "nördlicher Traum" in den Niederlanden oder eine potenzielle Katastrophe aufgrund von Umweltzerstörung in Spanien und Portugal sein.

Vergleich der Narrative

Bei den Szenarien handelt es sich nicht nur um spekulative Fiktion, sondern um ein Instrument, das politischen Entscheidungsträgern und Gemeinschaften helfen soll, sich auf verschiedene mögliche Zukünfte vorzubereiten. Sie helfen dabei, die Vielfalt der Zukünfte aufzuzeigen, die Realität werden könnten. Indem sie eine Reihe von Szenarien in Betracht ziehen, können die Beteiligten die möglichen Ergebnisse aktueller sozioökonomischer Trends besser verstehen und proaktive Schritte in Richtung einer wünschenswerteren Zukunft unternehmen.

Da die Welt vor noch nie dagewesenen Herausforderungen steht, bieten diese Szenarien einen entscheidenden Rahmen, um die Ungewissheiten der nächsten Jahrzehnte zu bewältigen. Ob wir in einem kooperativen Paradies oder in einer zerrütteten Dystopie enden, wird weitgehend von den Entscheidungen abhängen, die wir heute treffen, und wird maßgeblich bestimmen, welche Klimaschutz- und/oder Anpassungsoptionen am effektivsten sind.

Über DISTENDER

Im Fokus des Projekts DISTENDER ( DevelopIng STratEgies by integrating mitigatioN, aDaptation and participation to climate changE Risks) steht die Entwicklung praktikabler Strategien für die Eindämmung des Klimawandels und die Anpassung daran. Es wird von der EU mit 6,4 Millionen Euro von Juni 20222 bis November 2025 im Rahmen von Horizont Europa gefördert. Es bringt Wissenschaftler, Unternehmen, Regierungen, politische Entscheidungsträger und Bürger zusammen. Die 14 Projektpartner von DISTENDER erarbeiten einen methodischen Rahmen, um Anpassungs- und Minderungsstrategien gegen die Risiken des Klimawandels zusammenzuführen und ihre Entwicklung durch partizipative Prozesse der an der Entscheidungsfindung beteiligten Personen zu ermöglichen.

In fünf Fallstudien auf EU-Ebene wird der ganzheitliche Ansatz, der im Rahmen des Projekts entwickelt wurde, anhand spezifischer Klimarisiken getestet. Sechs weitere Fallstudien werden repliziert. Schließlich wird ein Entscheidungshilfesystem entwickelt, das politischen Entscheidungsträgern helfen soll, das Wissen, die Instrumente und die Empfehlungen von DISTENDER optimal zu nutzen und weiter zu verbreiten.

Weitere Informationen: www.distender.eu

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Dr. Alparslan Akkus
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