Dekarbonisierung von InselnSteinbeis Europa Zentrum begleitet Energiegenossenschaft auf der Nordseeinsel Borkum
Steinbeis Europa Zentrum begleitet Energiegenossenschaft auf der Nordseeinsel Borkum
Seit 2015 begleitet das Steinbeis Europa Zentrum die Insel Borkum bei der Umsetzung von Maßnahmen zur Dekarbonisierung, zunächst mit dem Projekt NETfficient und seit Oktober 2020 mit dem EU-Projekt ISLANDER.
Um die Energiewende auf der Insel zu stärken, werden auch die Bürger eingebunden. Das Steinbeis Europa Zentrum unterstützt als Projektpartner den Aufbau einer Bürgergenossenschaft für erneuerbare Energien und führt eine Analyse der technischen Machbarkeit und der wirtschaftlichen Tragfähigkeit und Bürgerbeteiligungsprozesse auf der Insel durch.
Die Machbarkeitsstudie betrachtet prinzipiell alle technischen Lösungen zur Dekarbonisierung von Borkum vor dem Hintergrund der Umsetzbarkeit für eine erneuerbare Energiegemeinschaft. Insbesondere werden die Lösungen betrachtet, die in ISLANDER entwickelt werden. Die wichtigsten Fragen dabei sind: Welcher Technologiepfad bietet potenziell einen möglichst großen Hebel bei geringem Widerstand? Inwiefern ist dieser Pfad umsetzbar für eine erneuerbare Energiegemeinschaft und welches Fachwissen wird für die Umsetzung benötigt? Gibt es ein attraktives Geschäftsmodell, welches eine nachhaltige Wirtschaft einer erneuerbaren Energiegemeinschaft ermöglicht, sprich eine Wirtschaftlichkeit bietet?
Die möglichen Technologiepfade werden vom Steinbeis Europa Zentrum technisch und wirtschaftlich bewertet und damit das größte Potenzial und der beste Weg für eine erneuerbare Energiegemeinschaft identifiziert. Daraus abgeleitet werden Empfehlungen ausgesprochen und auf potenzielle Hindernisse aufmerksam gemacht. In Workshops und im Dialog mit interessierten Bürgern sowie mit den Stadtwerken der Nordseeheilbad Borkum GmbH werden Grundsteine für eine erneuerbare Energiegemeinschaft auf der Insel Borkum gelegt.
Die langjährige Erfahrung des Steinbeis Europa Zentrum in den Bereichen Technologietransfer und Öffentlichkeitsarbeit liefern bestmögliche Voraussetzungen für die Gründung einer erneuerbaren Energiegemeinschaft. Die Studie wird im Sommer 2023 auf der Webseite des ISLANDER-Projekts veröffentlicht werden.
Über die Technologien in ISLANDER
Das vierjährige Projekt ISLANDER baut auf dem Vorgängerprojekt NETfficient (2015-2019) auf, in dem eine Energieplattform entwickelt wurde, die verschiedene Speichertechnologien und erneuerbare Energiequellen integriert. Das Projekt ISLANDER fokussiert sich auf einen Leitfaden für die vollständige Dekarbonisierung der Insel.
Im Rahmen des Projekts wird eine effiziente Energiemanagement-Plattform entwickelt, welche die verschiedenen Energieressourcen stärker integriert und zentral verwaltet, um Fluktuationen in der Energieerzeugung und -nachfrage auszugleichen. Dabei werden lokale Flexibilitätsoptionen wie Speichertechnologien und Lastmanagement mit erneuerbaren Energiequellen kombiniert. Zudem wird ein innovatives Konzept zur Nahwärmeversorgung auf Grundlage einer Meerwasser-Wärmepumpe und eines Wärmespeichers in einem neu errichteten Stadtteil in der Nähe des Hafen Borkum installiert. Auch ein großer Wasserstoffspeicher für eine saisonale Speicherung kommt wird zum Einsatz.
Die Projektergebnisse werden einer großen Zahl von Anwendern zugänglich gemacht. Eine dreiteilige Replikationsstrategie sieht eine Replikation auf den Partnerinseln in Großbritannien, Griechenland und Kroatien, in den verwandten Archipelen und auf anderen EU-Inseln durch die Zusammenarbeit mit den europäischen Inselinitiativen vor.
ISLANDER wird unter der Nr. 957669 aus dem Forschungs- und Innovationsprogramm Horizont 2020 der Europäischen Union mit einer Kofinanzierung von 7 Millionen Euro gefördert.
Das Projektkonsortium setzt sich aus 11 Partnern aus 7 Ländern zusammen: AYESA Advanced Technologies SA, Spanien (Projektkoordinator), IDENER Research & Development, Spanien, Steinbeis-Europa-Zentrum der Steinbeis Innovation gGmbH, Deutschland, Nordseeheilbad Borkum GmbH, Deutschland, ZIGOR Research and Development AIE, Spanien, CEGASA Energia S.L.U., Spanien, elmy energie, Frankreich, Katholieke Universiteit Leuven, Belgien, European Marine Energy Centre (EMEC), Großbritannien, das Network of Sustainable Greek Islands (DAFNI), Griechenland und Regionalna Energetska Agencija Kvarner, Kroatien.
Zur Projektseite von ISLANDER: Home - ISLANDER Project (islander-project.eu)