EU Projekt HYDRO4UHydro4U-Projekt treibt nachhaltige Lösungen für Kleinwasserkraftwerke voran, um das Energiepotenzial Zentralasiens in Zeiten des Klimawandels zu erschließen

2. September 2024

Zentralasien verfügt über ein enormes Potenzial hinsichtlich der Stromerzeugung aus Wasserkraft, insbesondere in den flussaufwärts gelegenen Regionen. Veraltete Infrastrukturen sowie limitierte neue Entwicklungen stellen jedoch signifikante Herausforderungen dar, die durch Wasserknappheit und Klimawandel zusätzlich verschärft werden. Im Hydro4U-Projekt widmet sich das Konsortium der Bewältigung dieser Herausforderungen durch die Entwicklung innovativer, klimaresistenter Kleinwasserkrafttechnologien. Diese wurden für eine kostengünstige und einfache Implementierung in abgelegenen Gebieten optimiert und erfüllen gleichzeitig die Qualitäts- und Umweltstandards der EU. Des Weiteren werden fortschrittliche Planungs- und Bewertungsinstrumente eingeführt, lokale Gemeinden einbezogen, um den sozioökonomischen Nutzen zu erhöhen, sowie Partnerschaften mit lokalen Unternehmen gefördert. Dies soll zu einer nachhaltigen Entwicklung der Wasserkraft sowie zu künftigen Geschäftsmöglichkeiten auf dem zentralasiatischen Markt führen.

Das von der EU finanzierte Projekt "Hydro4U" hat die zweite Hälfte seiner Gesamtlaufzeit erreicht und kann auf erfolgreiche Phasen der Vorbereitung und Durchführung zurückblicken. In den ersten 18 Monaten des Projekts (06/2021–11/2022) konzentrierten sich die Hydro4U-Partner auf die Datenerfassung sowie den Aufbau von Partnerschaften mit relevanten Interessensgruppen in Zentralasien. Im Rahmen des Projekts wurde eine umfassende Datenbank erstellt, die als Grundlage für künftige Aufgaben dient. Zudem wurden die zwei innovativen Lösungen für Kleinwasserkraftwerke weiterentwickelt:

  • Francis Container Power Solution (FCPS): soll in der Shakimardan Enklave (Usbekistan) in Zusammenarbeit mit dem staatlichen Versorgungsunternehmen Uzbekgidroenergo demonstriert werden.
  • Hydroshaft Power Solution (HSPS): soll in At-Bashy, Kirgisistan, in Zusammenarbeit mit dem privaten Unternehmen Orion LLC demonstriert werden.

Darüber hinaus wurden Instrumente für die nachhaltige Planung von Wasserkraftwerken und ein Überwachungssystem für den Wasser-Energie-Nahrung-Klima Nexus eingeführt. Viele Aktivitäten zielten zudem darauf ab die Öffentlichkeit zu sensibilisieren und die Kommerzialisierung der entwickelten Technologien zu unterstützen.

Im weiteren Projektzeitraum (12/2022–05/2024) hat das Konsortium die standortspezifischen Entwürfe und Demonstrationsaktivitäten weiter vorangetrieben und Machbarkeitsstudien sowie Entwurfspläne mit lokalen Investoren und Auftragnehmern beschlossen. Die Beschaffung, Fertigung und Lieferung der Ausrüstung für die Francis-Container-Anlage in Shakimardan, Usbekistan, wurde bereits im August 2024 abgeschlossen und die Inbetriebnahme ist für die nahe Zukunft geplant.

Die Lieferung der Ausrüstung für den zweiten Demo-Standort, die Hydroshaft Power Solution in Kirgisistan, ist für Herbst 2024 vorgesehen.

In dieser Projektphase konnten wesentliche Erfolge erzielt werden, darunter die Ermittlung des nachhaltigen Wasserkraftpotenzials, die Entwicklung eines grenzüberschreitenden Wasserbuchhaltungssystems sowie die Förderung von Replikationsstrategien. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf dem Aufbau von Kapazitäten, der Marktanalyse und der Entwicklung von Geschäftsmodellen. Diese Aktivitäten wurden durch Maßnahmen der Verbreitung und Kommunikation unterstützt.

Derzeit liegt der Fokus auf der Fertigstellung und Inbetriebnahme der Francis-Container-Power-Lösung sowie der Implementierung der At-Bashy Hydroshaft Power Solution. Darüber hinaus erfolgt die Auswahl weiterer Planungsstandorte. An diesen Standorten werden die Projektpartner Machbarkeitsstudien erarbeiten, um die Replikation unserer innovativen Technologien zu ermöglichen.

Das Steinbeis Europa Zentrum hat die Technische Universität München, die das Projekt koordiniert, von Anfang an bei der Projektkonzeption mit den elf weiteren Projektpartnern aus der EU und Zentralasien unterstützt und sie bei der Antragstellung begleitet. Die Kooperation wurde nach der Bewilligung des Projekts fortgesetzt. Das Steinbeis Europa Zentrum unterstützt das Innovationsmanagement sowie die Verwertungswege im Projekt. Dabei arbeitet das Team systematisch mit den Projektpartnern zusammen, um die innovativen Ergebnisse inhaltlich zu beschreiben, die Verwertungsabsichten zu definieren und die Eigentums- und Zugangsrechte zu klären. Des Weiteren koordiniert das Team die Kommunikation und Verbreitung der Projektergebnisse.

Hydro4U wird durch das Programm "Horizont 2020 – Forschung und Innovation" der EU gefördert.

  • Nr. der Finanzhilfevereinbarung: 101022905
  • Projektart: Innovation Action
  • Koordinator: Technische Universität München
  • Projektdauer: 01/06/2021 – 31/05/2026
  • Gesamtes Projektbudget: 11 488 428.03 €
  • EG-Finanzierung insgesamt: 9 931 160.13 €
  • Konsortium: 13 Partnern von 8 Länder (Deutschland, Österreich, Schweiz, Sri Lanka, Usbekistan, Spanien, Belgien, Kirgisistan)
  • Website: www.hydro4u.eu
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  • LinkedIn: Hydro4U
  • X: @Hydro4Uproject
  • YouTube: Hydro4U
  • Flyer (EN/RU): download Flyer
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Charlotte Schlicke
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