Strategien für die internationale ZusammenarbeitGesundheitsversorgung der Zukunft: digital, personalisiert und international

Die rasche Alterung der Bevölkerung in den Industrie- und Schwellenländern stellt uns zunehmend vor große Herausforderungen. Dazu zählen eine flächendeckende Gesundheitsversorgung bei ständig steigenden Gesundheitskosten, ein veränderter Lebensstil (z. B. durch Bewegungsmangel) sowie eine zunehmende Häufung von chronischen Erkrankungen und Mehrfacherkrankungen.

Auch heute im 21. Jahrhundert haben wir immer noch das Problem, dass wir nicht vorhersagen können, welches Medikament bei welchem Patienten wirksam sein wird und welches nicht. Gegenwärtig sind etwa 90 Prozent der Standardmedikamente nur bei 30 bis 50 Prozent der Patienten wirksam.

Auch das Krankheitsbild ist anders als früher. Nicht übertragbare Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Diabetes und psychische Probleme treten heute häufiger auf. Und die Häufung chronischer Krankheiten bringt längere Behandlungszeiten mit sich.

All dies bedeutet, dass es einen anderen Ansatz für die Gesundheitsversorgung geben muss. Die Trends erfordern eine Verlagerung von der kurativen zur präventiven Gesundheitsversorgung, verbunden mit einer Wende hin zu digital und persönlich.

Digitale Gesundheitslösungen sowie auf die Bedürfnisse des einzelnen Patienten maßgeschneiderte Ansätze in der Vorsorge und Therapie spielen eine Schlüsselrolle bei der Bewältigung dieser Herausforderung.

Digitale Technologie und personalisierte Gesundheitsfürsorge sind zwei zentrale Faktoren, die den Wandel in der Gesundheitsversorgung vorantreiben.

  • Digitale Gesundheitslösungen (z.B. mit Hilfe von Wearables und Geräten durchführen, die durch künstliche Intelligenz gesteuert werden, telemedizinische Konsultationen) ermöglichen es, die Gesundheitsversorgung außerhalb von Einrichtungen wie Krankenhäusern oder Kliniken zu erbringen.
  • Die personalisierte Medizin richtet sich individuell nach den Bedürfnissen des einzelnen Patienten und passt die Therapie maßgeschneidert und evidenzbasiert seinem genomischen Fingerabdruck sowie den persönlichen Lebensumständen und Verhaltensweisen an.

Regierungen (weltweit) können durch die Bereitstellung von Forschungsgeldern und den gezielten grenzüberschreitenden Wissenstausch zwischen Pharmaunternehmen, Gesundheitsdienstleistern und Forschern helfen vielversprechende Innovationen an dieser Schnittstelle in die Anwendungen zu bringen.

Internationale Zusammenarbeit als Treiber für den Wandel in der Gesundheitsversorgung

Nur eine Zusammenarbeit auf internationaler Ebene und der globale Austausch von Erfahrungen, innovativen Ansätzen und bewährten Verfahren wird unsere Gesundheitssysteme nachhaltig entlasten, stärken und langfristig verbessern.

Um Innovationen im Bereich der Digitalen Gesundheit und der personalisierten Medizin voranzutreiben, hat das Steinbeis Europa Zentrum mit den EU-Projekten IDIH und IC2PerMed die internationale Zusammenarbeit zwischen der EU und strategischen Partnerländern ausgebaut.

Im Projekt IDIH (International Digital Health Cooperation for Preventive, Integrated, Independent and Inclusive Living) haben Experten, politische Entscheidungsträger und Nutzer aus sechs Regionen weltweit (China, EU, Japan, Kanada, Südkorea, USA) im Auftrag der Europäischen Kommission einen strategischen Fahrplan zur internationalen Zusammenarbeit im Bereich „Digitale Gesundheit für Aktives und Gesundes Altern“ erarbeitet. Darin wurden gemeinsame Prioritäten definiert und Kollaborationsmöglichkeiten in diesem Bereich ermittelt und der Weg für eine verstärkte internationale Zusammenarbeit geebnet.

Das Steinbeis Europa Zentrum hat als Projektkoordinator die Konsultationen mit verschiedenen Akteuren und Interessensgruppen aus den Bereichen Forschung, Technologie und Innovation (Expertenforen) für die Erstellung des strategischen Fahrplans im Auftrag der Europäischen Kommission unterstützt.

Das Projekt IC2PerMed (Integrating China in the International Consortium for Personalized Medicine) hingegen hat einen strategischen Fahrplan entwickelt und Erleichterungen und Hindernisse für die Zusammenarbeit zwischen der Europäischen Union und der Volksrepublik China identifiziert, um eine gemeinsame Basis für eine breitere Umsetzung der personalisierten Medizin zu schaffen. Ziel war es eine gemeinsame Strategie zu entwickeln, gemeinsame politische Ziele voranzutreiben und bilaterale Forschungsprojekte auf den Weg zu bringen.

Das Steinbeis Europa Zentrum hat als Projektpartner die Identifizierung und Kartierung der vielfältigen Initiativen, regulatorischen Rahmenbedingungen und Strategien sowohl auf europäischer als auch auf chinesischer Seite unterstützt.

Blick in die Zukunft

Digitale Technologie und personalisierte Medizin sind bereits heute ein zentraler Bestandteil einer wirksamen Gesundheitsversorgung auf der ganzen Welt – uns sie sind richtungsweisend für die Gesundheitsversorgung der Zukunft.

Die Gesundheitsversorgung der Zukunft wird damit intelligent und persönlich sein. Sie wird durch eine kontinuierliche Überwachung gekennzeichnet sein. Die Menschen werden in die Lage versetzt, eine aktive Rolle bei ihrer eigenen Gesundheitsfürsorge zu spielen und Krankheiten vorzubeugen, anstatt auf eine medizinische Reaktion zu warten. Das Ergebnis wird ein Gesundheitssystem sein, das den Patienten bessere Erfahrungen, bessere Ergebnisse und eine bessere Kostenkontrolle bietet.

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Dr. Lena Schleicher
Dr. Alena Bubeck
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