EU-Projekte INVERSE & MAGICIANDer menschliche Faktor in der industriellen Automatisierung – Robotiklösungen für eine nachhaltige und wertbasierte Mensch-Roboter Kollaboration

29. Mai 2024
Projektpartner von MAGICIAN beim Kick-off in Trient, Oktober 2023

Im Mittelpunkt der EU-Projekte MAGICIAN und INVERSE stehen in der Fertigungsindustrie eingesetzte Roboter, die von Menschen „lernen“, komplexe Aufgaben auszuführen und damit den Menschen entlasten können. Beide Projekte verfolgen einen menschzentrierten Ansatz und bestärken so den Wandel zu einer vertrauensbasierten Mensch-Roboter-Kollaboration in der Industrie.

Als Projektpartner übernimmt das Steinbeis Europa Zentrum für beide Projekte die Projektkommunikation und unterstützt die Verwertung der Projektfortschritte und -ergebnisse. Hierfür arbeitet das Steinbeis Europa Zentrum unter anderem eng mit der Universität Trento als bewährtem Partner zusammen, die sowohl MAGICIAN als auch INVERSE koordiniert.

Der Fokus von MAGICIAN liegt auf der autonomen Erkennung und Behebung von ästhetischen Produktdefekten im Fertigungsprozess. Hierfür werden Roboter entwickelt, die diese Aufgaben mithilfe von Daten ausführen, die zuvor durch die Beobachtung von Menschen in der Ausführung dieser Aufgaben gewonnen wurden. Arbeiter:innen können sich so darauf konzentrieren, die durch den Roboter ausgeführten Prozesse zu überwachen, statt der körperlichen Belastung und den Risiken des Arbeitsumfelds ausgesetzt zu sein.

In zwei thematischen Open Calls (1. Ausweitung der KI-Anwendungen auf neue Anwendungsfälle sowie 2. Erweiterung der Funktionalitäten aus dem Pilotprojekt Automobil) werden KMU und Start-ups zur Einreichung von Projekten aufgerufen. Jeweils fünf Unternehmen je Open Call erhalten eine Förderung von 200.000 Euro für max. 12 Monate. Die Fördergelder finanzieren das Innovationsmanagement, die technische Unterstützung sowie die Tests und Validierung der Anwendungsfälle.

Im Projekt INVERSE steht das Invertieren von Aufgaben im Vordergrund. Algorithmen befähigen Roboter bisher zwar dazu, Aufgaben in eine Prozessrichtung auszuführen, allerdings gelangen Roboter an ihre Grenzen, sobald sie dieselben Aufgaben „rückwärts“ ausführen oder in einem anderen Umfeld anwenden müssen, da ihnen hierfür nicht ausreichend Daten zur Verfügung stehen.

INVERSE wird deshalb die Fähigkeiten von Robotern erweitern, komplexe Prozesse auch in einem neuen Arbeitsumfeld oder-bereich auszuführen. Auch hier spielt der Mensch weiterhin eine zentrale Rolle: zum einen, um Daten aus der Beobachtung von Arbeitsabläufen zu gewinnen und zum anderen für die Überwachung und Verbesserung der Roboter. Roboter wiederum erleichtern die für Menschen körperlich und kognitiv anspruchsvollen Aufgaben und können damit Stress und Unfallrisiken reduzieren.

Projektpartner von INVERSE

In beiden Projekten werden die entwickelten Lösungen in realen Anwendungsfällen getestet. Für MAGICIAN werden die Robotermodule zur Identifikation und Behebung von ästhetischen Defekten zunächst in der Automobilproduktion eingesetzt und durch Open Calls um weitere Anwendungsfälle ergänzt. Die in INVERSE entwickelten Lösungen werden in zwei Anwendungsfällen demonstriert, der Produktion bzw. dem Recycling von Batterien für elektrisch betriebene Fahrzeuge und der Unterstützung des Kranbetriebs in der Logistik.

INVERSE und MAGICIAN setzen in der Entwicklung der Robotiklösungen auf einen menschzentrierten Ansatz in der Mensch-Roboter Kollaboration, der ein tieferes Verstehen menschlicher Bedürfnisse, Motivation und Erfahrungen miteinschließt. Letztlich zielen beide Projekte darauf ab, die Wahrnehmung von Automatisierung als wertbasierte Interaktion zwischen Menschen und Robotern zu stärken, während der Eindruck von Technologiezwang abgebaut werden soll.

Mehr Informationen und Updates zu MAGICIAN und INVERSE:

https://www.inverse-project.org/

https://www.magician-project.eu/

 

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