Steinbeis Europa Zentrum und Hahn-Schickard u.a. erhalten Zuschlag von BMBF45 Mio. Euro Förderung für Forschung an Nanoporen für die personalisierte Medizin

21. Juli 2022
Nanoporen sind Kanäle mit molekularen Dimensionen. Als Biosensoren eingesetzt, können mit ihrer Hilfe einzelne Moleküle charakterisiert und unterschieden werden. Der Zukunftscluster nanodiag BW nutzt diese Technologie, um Proteine zu analysieren, die im Zusammenhang mit Krankheiten wie Diabetes, Alzheimer oder Krebs stehen. ©Hahn-Schickard

Das Steinbeis Europa Zentrum, Hahn-Schickard und weitere Partner erhalten bis zu 45 Mio. Euro Förderung für neun Jahre für den Zukunftscluster nanodiag BW vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).


Der von Hahn-Schickard koordinierte Zukunftscluster ist einer von bundesweit sieben Gewinnern der Clusters4Future-Initiative, dem Exzellenzwettbewerb der angewandten Forschung in Deutschland des BMBF. Die Förderung ermöglicht es, Forschungsergebnisse in der Nanoporentechnologie der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg innerhalb der nächsten neun Jahre in innovative Produkte und Dienstleistungen für die personalisierte Medizin zu transferieren.


Ziel des Clusters ist es, epigenetische Einflussfaktoren für weitverbreitete Krankheiten wie Diabetes, Krebs oder Herz-Kreislauferkrankungen besser zu verstehen, früher zu erkennen und besser behandeln zu können. Solche Einflussfaktoren liegen außerhalb des Erbguts und können die Wirkung eines Gens und die Proteinsynthese derart verändern, dass sich Zellen ungehemmt vermehren oder Krankheitserreger schneller in eine gesunde Zelle eindringen können. Zur Klärung dieser Fragestellungen werden Biosensoren benötigt, um Veränderungen einzelner Moleküle zu erfassen. Dazu werden in dem Cluster Nanoporen eingesetzt – Kanäle im molekularen Maßstab. Wandern nämlich einzelne Biomoleküle in eine Pore, verändert sich ihre elektrische Leitfähigkeit. Dies gibt Aufschluss über die Art des Biomoleküls, seine Form oder Sequenz.


Cluster-Koordinator und Hahn-Schickard-Institutsleiter Professor Felix von Stetten und Dr. Kristin Dallinger, Projektleiterin für Gesundheit am Steinbeis Europa Zentrum freuen sich gemeinsam mit allen Clusterakteuren einen signifikanten Beitrag zu leisten, der die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger verbessert.

Als Innovationspartner übernimmt das Steinbeis Europa Zentrum die Fortschreibung der gemeinsamen Cluster- und F&E-Strategie, um die Grundlage dafür zu legen, dass bahnbrechende Ergebnisse möglichst schnell in Produkte und Dienstleistungen einfließen können und der Allgemeinheit zur Verfügung stehen. Dafür werden Umfeldanalysen, Marktstudien, Vorausschauprojekten und Trendbeobachtungen zu Rate gezogen. Ziel ist es, die Überführung der wissenschaftlichen Entwicklungen in Ausgründungen, disruptive Dienstleistungen und Produkte zu beschleunigen.

Neben Hahn-Schickard und dem Steinbeis Europa Zentrum beteiligen sich das Physiologische Institut der Universität Freiburg, die Uniklinik Freiburg, die Universität Stuttgart und zwei weitere Institute der Innovationsallianz Baden-Württemberg: das NMI - Naturwissenschaftliches und Medizinisches Institut Reutlingen und das Institut für Lasertechnologien in der Medizin an der Universität Ulm, sowie 17 Unternehmen aus der Wirtschaft und weitere Netzwerke.

Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst sowie das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg unterstützen den Cluster innerhalb der nächsten drei Jahre mit flankierenden Maßnahmen wie Brückenprofessuren und Nachwuchsgruppen mit weiteren 3,3 Millionen Euro.

Die sieben Zukunftscluster der zweiten Wettbewerbsrunde, ©Projektträger Jülich, Forschungszentrum Jülich GmbH


Am 18. Juli verkündete das BMBF basierend auf der Empfehlung einer unabhängigen und hochrangigen Expertenjury die sieben Zukunftscluster. Der Wettbewerb war mehrstufig angelegt: Aus 117 Einreichungen der zweiten Wettbewerbsrunde wurden zunächst 15 Finalisten bestimmt. Aus diesen wurden nach einer 6-monatigen Konzeptionsphase jetzt sieben Gewinner ausgewählt. Die neuen Zukunftscluster werden voraussichtlich ab Februar 2023 in die erste von bis zu drei möglichen Umsetzungsphasen starten.

Steckbrief: Clusters4Future.de: Zukunftscluster nanodiag BW

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Dr. Alena Bubeck
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