EU-Projekt CAPTUS startet10 Millionen Euro für die Erzeugung erneuerbarer, flüssiger Energieträger aus Kohlenstoffdioxidemissionen – Innovationsprojekt CAPTUS

1. August 2023
Projektpartner von CAPTUS beim Kick-off am 15. und 16. Juni 2023 in Zaragoza, Spanien.

Am 15. und 16. Juni 2023 feierten die Projektpartner, darunter das Steinbeis Europa Zentrum, den Auftakt des EU-Projekts CAPTUS in Zaragoza, Spanien. Das Innovationsprojekt zeigt nachhaltige und kosteneffiziente Wege zur Erzeugung von erneuerbaren Energieträgern mit hohem Mehrwert in energieintensiven Industrien; darunter die Nutzbarmachung und Wertsteigerung von Kohlenstoffemissionen und deren Integration in erneuerbare Energiequellen.

Aufgrund ehrgeiziger klimapolitischer Maßnahmen stehen energieintensive Industrien heute vor einer großen Herausforderung. Sie müssen auf den globalisierten Märkten wettbewerbsfähig bleiben und gleichzeitig Maßnahmen zur drastischen Reduzierung ihrer Kohlenstoffemissionen ergreifen. In diesem Szenario des Übergangs spielt die Kohlenstoffabscheidung, -nutzung und -speicherung eine Schlüsselrolle, und es werden Technologien mit unterschiedlichem Reifegrad und unterschiedlicher Leistung erforscht. Die Umwandlung von Kohlenstoffdioxid in hochwertige erneuerbare Energieträger mit regenerativen Energien ist eine vielversprechende Strategie, um den anthropogenen Kohlenstoffkreislauf zu schließen, um auf diese Weise die Einsparziele bei Treibhausgasen und Energiebedarf zu erfüllen. Es gibt zwar bereits verschiedene Umwandlungsverfahren, aber die meisten sind noch sehr material- und energieaufwändig, kostspielig und ineffizient.

Im EU-Projekt CAPTUS werden hierzu neue innovative Lösungen erarbeitet. Das Projekt wird nachhaltige und kosteneffiziente Wege zur Erzeugung von erneuerbaren Energieträgern mit hohem Mehrwert in energieintensiven Industrien aufzeigen, indem industrielle Kohlenstoffemissionen aufgewertet und Stromüberschüsse aus erneuerbaren Energien integriert werden. Es werden drei vollständige Wertschöpfungsketten für erneuerbaren Energieträgern an drei verschiedenen Demonstrationsstandorten demonstriert:

  • Aus Abgasen eines Stahlwerks werden durch eine zweistufige Fermentation mikrobiologisch Triglyceride hergestellt.
  • Zur Herstellung von Bio-Ölen aus Abgasen einer Chemieanlage werden Lipid-produzierende Mikroalgen kultiviert und durch eine hydrothermale Methode verflüssigt.
  • Auf der Basis einer elektrochemischen Reduktion von CO2 aus Zementwerkabgasen wird Ameisensäure erzeugt.

Die vorgeschlagenen Technologien werden vom Labor- bis zum Pilotmaßstab geprüft, und die gewonnenen erneuerbaren Energieträger werden durch Qualitätsbewertungen und Veredelungsstudien für die Herstellung von Hochleistungskraftstoffen validiert. Darüber hinaus wird CAPTUS die Integration der validierten Lösungen für energieintensive Industrien hinsichtlich wirtschaftlicher, ökologischer, gesellschaftlicher, regulatorischer und geopolitischer Kriterien analysieren. Ebenso werden Richtlinien und Strategien für einen Dekarbonisierungsplan entwickelt, das Bewusstsein und die Akzeptanz von Kohlenstoffbindungs und -speicherungstechnologien wird erhöht und die gewonnenen erneuerbaren Energieträger werden verbessert. Schließlich geht es darum, geeignete Geschäftsmodelle und Replikationsmöglichkeiten zu schaffen.

Als Projektpartner unterstützt das Steinbeis Europa Zentrum das internationale Konsortium mit 17 Partnern beim Austausch und bei der Verbreitung der Projektaktivitäten und Ergebnisse, um so die gewonnenen Erkenntnisse effektiv an Zielgruppen der Industrie und Öffentlichkeit zu vermitteln. Daneben ist das Steinbeis Europa Zentrum auch für die Netzwerkaktivitäten mit anderen EU-geförderten Projekten und Initiativen im gleichen Themenbereich verantwortlich.

Das Innovationsprojekt CAPTUS wird von der EU im Rahmen des Forschungs- und Innovationsprogramm Horizon Europe mit 10 Millionen Euro finanziert. Das Konsortium besteht insgesamt aus 18 Partnern aus 8 Ländern, die multidisziplinäre Kompetenzen und Ressourcen aus Wissenschaft, Forschung, Technik, Industrie und Universitäten vereinen:

  • Fundación CIRCE Centro de Investigación de Recursos y Consumos Energéticos (Koordinator) – Spanien
  • SINTEF AS – Norwegen
  • Universidad de Cantabria – Spanien
  • Agencia Estatal Consejo Superior de Investigaciones Cinetíficas – Spanien
  • Universita degli studi di Genova – Italien
  • Steinbeis Europa Zentrum/Steinbeis Innovation gGmbH – Deutschland
  • Ethniko Kentro Erevnas Kai Technologikis Anaptyxis - Greece
  • Bio Base Europe Pilot Plant VZW – Belgien
  • Novis GmbH – Deutschland
  • Apria Systems SL - Spanien
  • DRAXIS Environmental SA – Griechenland
  • A4F Algafuel SA – Portugal
  • GoodFuel BV – Niederlande
  • RINA Consulting SPA - Italien
  • ArcelorMittal Belgium NV- Belgien
  • Hychem, Química Sustentável SA - Portugal
  • Cementos Portland Valderrivas SA - Spanien
  • Energy Efficiency in Industrial processes ASBL – Belgien

Das Projekt mit einer Dauer von 48 Monaten (Juni 2023- Mai 2027) und einem Gesamtbudget von 10 Millionen Euro, feierte das Auftakttreffen am 15. und 16. Juni 2023 in Zaragoza, Spanien.

Projektkoordinator: Fundación CIRCE Centro de Investigación de Recursos y Consumos Energéticos (CIRCE):

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